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Bewirtschaftungskonzept

Das Bewirtschaftungskonzept der Jagdgesellschaft im Revier Fällanden verbindet eine naturnahe und nachhaltige Jagdausübung mit aktiver Öffentlichkeitsarbeit, Schutzmaßnahmen und Nachwuchsförderung. Es dient als Leitfaden für eine verantwortungsvolle Jagd, die die Interessen aller Anspruchsgruppen berücksichtigt und zum Erhalt der Artenvielfalt sowie zur Konfliktminderung im Gebiet beiträgt.

Unsere Vision

Das Jagdrevier Fällanden befindet sich in einer abwechslungsreichen Landschaft im Zürcher Oberland, die durch Wälder, landwirtschaftliche Flächen und nahe gelegene Wohngebiete geprägt ist. Diese Struktur bietet eine Vielzahl an Lebensräumen für verschiedene Wildarten, aber auch Herausforderungen, die durch den Druck der umliegenden Besiedelung und landwirtschaftliche Nutzung entstehen.

 

Wildbiologische Eigenheiten:

  • Das Gebiet beherbergt eine gesunde Population von Rehwild, Schwarzwild und Hasen sowie verschiedene Kleinwildarten wie Füchse und Marder. Zugleich gibt es Vorkommen geschützter und seltener Arten wie dem Haselhuhn und verschiedenen Amphibien.

  • Die Wälder und Freiflächen bieten ausreichend Äsungsflächen, aber auch Rückzugsräume, die für den Wildbestand von großer Bedeutung sind. In diesen Rückzugsräumen ist die Jagdstrategie so angepasst, dass Störungen minimiert werden.

 

Jagdtechnische Gegebenheiten:

  • Das Gelände bietet unterschiedliche topografische Voraussetzungen, die Jagdmethoden wie Ansitz-, Bewegungs- und Pirschjagd ermöglichen. Besonders die Dichte an Deckungen und Hecken wird berücksichtigt, um Wild nicht unnötig zu beunruhigen und die Lebensräume in ihrem natürlichen Zustand zu belassen.

  • Herausforderungen bestehen in der Nähe zur Wohnbebauung, die erhöhte Sicherheitsanforderungen an die Jäger stellt, insbesondere bei der Planung von Bewegungsjagden und der gezielten Schussabgabe in den Siedlungsnähe.

 

Umgang mit den Schutzbedürfnissen bedrohter und geschützter Arten

Die Jagdgesellschaft Fällanden nimmt den Schutz bedrohter und geschützter Arten sehr ernst und handelt im Sinne der Biodiversität und des Artenschutzes:
 

  • Geschützte Arten:
    Alle Arten, die unter Schutz stehen, wie Haselhuhn, Vogelwild und bestimmte Amphibienarten, werden konsequent gemeldet.. Durch gezielte Schonungsflächen und angepasste Jagdzeiten wird ein Rückzugsraum gewährleistet.
     

  • Förderung der Lebensräume:
    Massnahmen wie die Errichtung von Wildäckerflächen, Totholzbereiche und Schutzhecken sollen den Lebensraum dieser Arten verbessern und den Erhalt der Populationen fördern.
     

  • Verzicht auf Jagd in sensiblen Gebieten:
    In der Nähe von Brut- und Laichgebieten wird auf intensive Jagdmaßnahmen verzichtet, um die Störung dieser Arten so gering wie möglich zu halten.

 

Jagdstrategien bei den verschiedenen Wildarten

Die Jagdstrategien im Revier Fällanden sind an die Bedürfnisse der einzelnen Wildarten angepasst:

  • Rehwild:
    Das Rehwild wird hauptsächlich durch Ansitzjagd bejagt (andere Jagdarten werden bedarfsorientiert eingesetzt), um eine selektive und ruhige Entnahme zu gewährleisten und Stress für die Tiere zu minimieren. Ziel ist die Erhaltung einer gesunden Population mit ausgewogenem Alters- und Geschlechterverhältnis.
     

  • Schwarzwild:
    Bei Schwarzwild setzt die Jagdgesellschaft auf Bewegungsjagden in Zusammenarbeit mit benachbarten Revieren, um die Populationen nachhaltig zu regulieren und Wildschäden zu vermeiden. Gleichzeitig werden Maßnahmen wie die Vergrämung angewendet, um die Wildschweine von sensiblen Flächen fernzuhalten.
     

  • Feldhase und Fuchs:
    Die Jagd auf Hasen wird moderat und nur unter Rücksichtnahme auf die Populationsentwicklung betrieben. Die Bejagung von Füchsen erfolgt selektiv, insbesondere in der Nähe von Siedlungsgebieten, um die Übertragung von Krankheiten wie der Fuchsbandwurm zu minimieren.
     

  • Kleinwildarten:
    Marder und andere Kleinwildarten werden hauptsächlich über Fallenjagd reguliert, um Schäden an Nutztieren zu vermeiden.

Kommunikation mit Anspruchsgruppen

Die Jagdgesellschaft pflegt eine enge Zusammenarbeit und regelmässige Kommunikation mit den verschiedenen Anspruchsgruppen:

  • Bevölkerung:
    Durch regelmäßige Informationsveranstaltungen, Infotafeln und eine aktive Website werden die Bevölkerung über Jagdaktivitäten, Sicherheitsmaßnahmen und Wildschutzmaßnahmen informiert.
     

  • Landwirtschaft und Forst:
    Regelmässige Abstimmungen mit Landwirten und Förstern helfen, Konflikte zu minimieren. Die Jagdgesellschaft informiert über geplante Jagdmaßnahmen und stimmt den Schutz landwirtschaftlicher Kulturen mit den Landwirten ab.
     

  • Gemeinde und Behörden:
    Die Gemeinde wird regelmässig über den Status und die Maßnahmen im Revier informiert, und es gibt eine enge Zusammenarbeit mit den Naturschutzbehörden und dem lokalen Forstamt.

Aktive und passive Massnahmen zur Verhütung von Wildschäden

Um Wildschäden an landwirtschaftlichen Kulturen und in Forstgebieten zu minimieren, werden verschiedene Präventivmassnahmen umgesetzt:

  • Aktive Massnahmen:
    Regelmässige Bewegungsjagden im Winter und selektive Entnahmen von Schwarzwild helfen, die Population in kontrollierbaren Grenzen zu halten und Schäden zu reduzieren.
     

  • Passive Massnahmen:
    Vergrämungsmassnahmen wie Schreckgeräusche und Duftbarrieren sowie elektrische Wildabwehrsysteme in sensiblen Bereichen (z. B. Maisfelder) werden gezielt eingesetzt.
     

  • Förderung der natürlichen Äsungsflächen:
    Anpflanzungen von Wildäckerflächen und Kräuterwiesen lenken das Wild von den landwirtschaftlichen Nutzflächen ab und fördern die natürliche Nahrungsaufnahme.

Förderung der Ausbildung von Anwärterinnen und Anwärtern

Die Jagdgesellschaft Fällanden legt grossen Wert auf die Förderung und Ausbildung junger Jagdanwärterinnen und Jagdanwärter:

  • Mentoren-Programm:
    Erfahrene Jäger stehen den Anwärtern als Mentoren zur Seite und begleiten sie aktiv in der Ausbildung. Der praktische Umgang mit den Tieren und die Kenntnis der Wildbiologie stehen im Vordergrund.
     

  • Schulungen und Weiterbildungen:
    Die Jagdgesellschaft organisiert Schulungen und bietet regelmässige Weiterbildungen, die die Nachwuchsjäger in Jagdethik, Wildbiologie, Jagdrecht und Sicherheit schulen.
     

  • Natur- und Umweltbewusstsein:
    Besonderer Wert wird auf ein Verständnis für nachhaltige Jagd und den respektvollen Umgang mit der Natur gelegt. Das Ziel ist die Förderung eines verantwortungsbewussten und zukunftsorientierten Nachwuchses.

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